Kategorien
Allgemein

Instabile Unterlagen im Krafttraining – mit instabilen Resultaten?

In Fitnessanlagen lässt sich aktuell immer häufiger beobachten, dass Trainierende Übungen auf verschiedenen instabilen Unterlagen ausführen.

Dabei werden oft Kraftübungen mit Gleichgewichts- und Koordinationsübungen kombiniert und vermischt.

Was ist jedoch der Effekt einer Verbindung aus beiden Trainingsformen?

Wenn man seine Kraft verbessern möchte, stellen hohe Lasten im Training die Grundvoraussetzung dar. Durch den Einsatz von instabilen Unterlagen müssen die Trainingsgewichte jedoch oft stark reduziert werden um die relativ komplexen Bewegungsabläufe der Übung anatomisch korrekt ausführen zu können. Die Übung wird durch die Instabilität zwar erschwert, jedoch sind die auf den Muskel wirkenden Kräfte zu gering um eine muskuläre Adaptation zu stimulieren.

Die Schwierigkeit von wackligen, komplexen Übungen besteht vor allem auf sensomotorischer Ebene wo neben einem Mindestmass an Kraft die individuellen koordinativen Fähigkeiten gefragt sind. Wichtig zu beachten ist hier, dass viele Variationen innerhalb einer definierten Übung möglich sind und somit jeweils spezifische Bewegungsmuster generiert werden müssen.

Eine Verschmelzung von Krafttraining und Koordinationstraining respektive Gleichgewichtstraining verhindert bei gleichzeitig niedriger Trainingslast zwangsläufig eine maximale muskuläre Ausbelastung und wirkt somit limitierend in Bezug auf einen adäquaten, muskulären Trainingsreiz. 

Wann soll ich instabile Unterlagen einsetzen?

Die Frage nach dem Einsatz instabiler Unterlagen lässt sich anhand des persönlichen Trainingsziels beantworten. Trainingsziele innerhalb einer Trainingseinheit können Kraft, Ausdauer, Flexibilität, Koordination und Entspannung darstellen.  

Möchte man seine Kraft verbessern, sind instabile Unterlagen nicht die erste Wahl.

Ist das Trainingsziel die Verbesserung der koordinativen Fähigkeiten wie zum Beispiels des Gleichgewichts, sind instabile Unterlagen ein geeignetes Trainingsmittel. 

Quelle: body LIFE Swiss 2 2014