Kategorien
Allgemein

Fette / Lipide

Allgemeine Informationen

Fette werden auch Lipide genannt. Mit einer Energiedichte von 38 kJ/g (= 9 kcal/g) ist Fett der wichtigste Energielieferant und -träger. Fette bestehen wie die Kohlenhydrate aus den elementaren Bausteinen Kohlenstoff (C), Wasserstoff (H) und Sauerstoff (O), im Gegensatz zu den Eiweissen haben sie keinen Stickstoffanteil (N). Bei den Nahrungsfetten handelt es sich in erster Linie um Triacylglycerole und Cholesterin. Fette sind nicht wasserlöslich. Die Triacylglycerole machen den Grossteil aller Nahrungsfette aus und bestehen aus Glyzerin, einem dreiwertigen Alkohol, und Fettsäuren, wobei jeweils drei Fettsäuren mittels Veresterung einem Molekül Glyzerin angelagert sind. Sie sind das Speicherfett, welches die Depots im Körper auffüllt und auch im Pflanzenöl oder an Fleischstücken zu sehen ist.

Jedes dieser Fette wird durch eine unterschiedliche Fettsäurezusammensetzung charakterisiert. Fettsäuren sind organische Säuren (Kohlenwasserstoffverbindungen), die man aufgrund der Länge der Kohlenstoffkette in kurz-, mittel- und langkettige Fettsäuren einteilen kann.  Zum anderen unterscheidet man anhand der Anzahl von Doppelbindungen in der Fettsäurekette zwischen gesättigten Fettsäuren, die keine Doppelbindung aufweisen (z.B. Stearinsäure, Palmitinsäure), und einfach bzw. mehrfach ungesättigten Fettsäuren mit einer (z.B. Ölsäure) oder mehr (z.B. Linolsäure) Doppelbindungen. Mit steigender Anzahl von Doppelbindungen steigt die Reaktionsfreudigkeit des Stoffes, da die Bindungsmöglichkeiten nicht alle genutzt werden.

Dies ist auch der Grund dafür, weshalb Fette mit einem grossen Anteil reaktionsfreudiger ungesättigter Fettsäuren schneller verderben („ranzig“ werden). Auch gesättigte Fettsäuren werden dem Kör- per über die Nahrung zugeführt oder von diesem selbst gebildet. Sie wandern normalerweise schnell ins Fettdepot. Bei einer erhöhten Fettzufuhr (gesättigte Fettsäuren) verschlechtern sich die Blutfettwerte und das Risiko von Gefässkrankheiten und Diabetes Typ II wird erhöht. Die Trans-Fettsäuren besitzen sogar ein noch grösseres negatives Potential als die gesättigten Fettsäuren. Einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren lagern ebenfalls im Fettdepot, gelten jedoch im Rahmen des Fettabbaus als leichter zu mobilisieren.

Einfach ungesättigte  Fettsäuren  lagern ebenfalls im Fettdepot, mehrfach ungesättigte Fettsäuren jedoch nicht.

Essentielle Fettsäuren

Einige der mehrfach ungesättigten Fettsäuren wie die Linolsäure und die Eicosapentaensäure (EPA) sowie Docosahexaensäure (DHA) bzw. deren Vorstufe alpha-Linolensäure können vom menschlichen Organismus nicht selber synthetisiert, müssen also mit der Nahrung zugeführt werden. Man spricht daher von essentiellen Fettsäuren.

Der Körper ist in der Lage aus diesen Fettsäuren so genannte Gewebshormone (Eicosanoide) zu synthetisieren. Hierbei handelt es sich um Mediatoren mit vielfältigen Wirkungen u. a. auf Blutdruck, Hormonhaushalt, Entzündungsprozesse, Immunsystem, Blutplättchenverklumpung und Kreislauf sowie als Vermittler bestimmter Hormonwirkungen („second messenger“).

Vorkommen

Wichtige Fettlieferanten sind Öle, Milch und Milchprodukte, Butter, Margarine, Fleischwaren und Nahrungsmittel mit so genanntem verstecktem Fett wie etwa Süssigkeiten. Der Fettanteil bei (Muskel)Fleisch ist hingegen gering und ausser dem sichtbaren enthält es kaum Fett.

Es ist nicht sinnvoll die Fette und Fettsäuren anhand ihres pflanzlichen oder tierischen Ursprungs zu beurteilen, die Art der Fettsäure zu bestimmen ist viel entscheidender. Grund: Während die Fette tierischen Ursprungs in der Regel hauptsächlich gesättigte und einfach ungesättigte Fettsäuren enthalten, findet man bei bestimmten Pflanzen aber auch bei Fisch grosse Anteile mehrfach ungesättigter Fettsäuren. Darüber hinaus kann man nach der Zustandsform zwischen flüssigen (z.B. Öle), halbfesten (z.B. Butter, Schmalz) und festen Fetten (z.B. Kernfett, Talk) unterscheiden. Allgemein gilt: Flüssige Fette haben einen hohen Anteil an kurzkettigen und ungesättigten Fettsäuren, feste hingegen weisen einen grossen Anteil langkettiger und gesättigter Fettsäuren auf. Schliesslich kann man unter dem Gesichtspunkt der Verarbeitung zwischen naturbelassenen Nahrungsfetten wie beispielsweise kaltgepressten Ölen aus Disteln oder Oliven und bearbeiteten Nahrungsfetten unterscheiden. Zu letzteren gehören raffinierte Fette wie Speiseöl oder gehärtete Fette wie beispielsweise Erdnuss- oder Kokosfett.

Cholesterol dient als Baustoff der Zellwände, im Nervensystem und von Hormonen. Ist die Sonneneinstrahlung auf die Haut gross, bildet sich aus Cholesterol Vitamin D. Gemäss heutigem Wissensstandards wird der Einfluss von Nahrungscholesterol auf Blutfette und -cholesterol als nicht sehr stark eingeschätzt. Eine zu hohe Zufuhr an gesättigten und Trans-Fettsäuren haben einen weitaus grösseren negativen Einfluss. Cholesterol ist fast nur in tierischen Nahrungsmitteln enthalten. Es wird eine Tageszufuhr von unter 300 mg empfohlen.

Verdauung, Aufnahme und Funktionen im Körper

In grossen Mengen werden die Triacylglycerole nur im Dünndarm verdaut. Dort werden sie durch Enzyme der Bauchspeicheldrüse gespalten, bis zuletzt einzelne Fettsäuren und Restteile der Fette für die Aufnahme bereit stehen. Langkettige Fettsäuren und freies Nahrungscholesterin werden hingegen mit Hilfe der Gallensäuren in die Darmzellen aufgenommen. Aus den einzelnen Bruchstücken werden dort wieder Triacylglycerole hergestellt, welche dann zusammen mit Cholesterin verpackt als so genannte Lipoproteine über die Lymphe ins Blut abgegeben und schliesslich zur Leber transportiert werden. Um den Transport der wasserunlöslichen Fette ins Blut zu ermöglichen, müssen diese in eine wasserlösliche Hülle aus Proteinen verpackt werden.

Im Körper übernehmen Fettsäuren und Fett sehr viele Aufgaben. Am Bekanntesten ist diejenige als Energiereserve im Fettgewebe bzw. als Energielieferant. Im Vergleich zu den Kohlenhydraten können Fette in unbegrenzten Mengen gespeichert werden. Die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K sind ebenfalls in Fett enthalten, wie auch Geschmacks – und Aromastoffe oft fettlöslich sind. Daher die grosse Beliebtheit von Speisen, die aus Fett hergestellt werden.

  • Depotfett dient als Speicher und ist einem ständigen Ab- und Wiederaufbau unterworfen. Ferner weist das Depotfett Drüsenfunktionen auf, d. h. die Fettzellen bilden in Abhängigkeit von ihrem Füllungszustand Signal- und Botenstoffe (Adipokine wie z. B. das Leptin), die Auswirkungen auf den Stoffwechsel haben. Ist der Fettanteil im Körper hoch, so sind durch die vermehrte Freisetzung von Adipokinen ungünstige Effekte wie z. B. vermehrte Entzündungsneigung und hohe Insulinspiegel zu erwarten.
  • Der Abpolsterung und Fixierung der Organe dient hingegen das Organfett.
  • Jede Zellwand in unserem Körper besitzt Fettsäuren, welche nebenbei auch noch unzählige Funktionen im Energie- und Immunstoffwechsel ausüben.

Vorkommen und Funktion von Fetten im menschlichen Organismus im Überblick:

  • Im weissen Fettgewebe: Depot- oder Speicherfett sowie essentielles Baufett (z. B. Gehirn, Nierenlager)
  • Im so genannten braunen Fettgewebe (nur kleiner Anteil, meist zwischen den Schulterblättern und in der Nähe der Aorta im Brustkorb lokalisiert): Wärmeregulation
  • Mechanischer Schutz von Organen z.B. Nierenfett
  • Hautschutz gegen äussere Einflüsse
  • Vehikel für die Aufnahme von fettlöslichen Vitaminen (A, D, E, K, Provitamin Karotin) sowie von Aroma- und Geschmacksstoffen
  • Quelle für z.T. essentielle Fettsäuren, die für den Aufbau der Zellen bzw. Zellmembranen und für verschiedene Stoffwechselvorgänge benötigt werden. Sie steuern die Resorption (Aufnahme) der Fette aus dem Darm, regulieren den Fettstoffwechsel und helfen, einen er- höhten Cholesterinspiegel zu senken.

Zufuhr

Ein gesunder Erwachsener sollte täglich etwa 1 g pro kg Körpermasse (KM) Fett zu sich nehmen, um sicherzustellen, dass ausreichend lebensnotwendige essentielle Fettsäuren aufgenommen werden. Keine Zufuhr von Fetten über einen längeren Zeitraum führt zu lebensbedrohenden Komplikationen. Bei körperlich aktiven Menschen sollte die Fettzufuhr pro Tag 1 bis 3 g pro kg KM betragen, wobei sie bei extremen Ausdauerbelastungen sogar noch höher sein kann.

Etwa 10% der Gesamtenergiezufuhr setzt sich aus langkettigen gesättigten Fettsäuren plus Trans-Fettsäuren zusammen (etwa ein Drittel der Fettzufuhr), etwa 7 % aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren (bei einem Verhältnis der n-6 und n-3 Fettsäuren von maximal 5 zu 1) und die restlichen 10 bis 15 % aus einfachen ungesättigten Fettsäuren.

Um die Empfehlungen zu den Fettsäuren zu berücksichtigen, ist es einfach und sinnvoll die Ernährungspyramide zu befolgen.

Etwa 2kg Fett im Vergleich zu ebenfalls 2kg Muskelmasse. 

Kategorien
Allgemein

Ich möchte Fettmasse abbauen, muss ich dafür Krafttraining machen oder reicht nur Ausdauertraining?

Sinnvoll ist eine Kombination von Kraft- und Ausdauertraining. Krafttraining ist intensiv und braucht dementsprechend viel Energie. Weiter wird durch das Krafttraining die Proteinsyntheserate im Muskel bis zu 48 Stunden erhöht. Dies geht mit einer erhöhten Thermogenese (Wärmeproduktion) einher und folglich mit einem gesteigerten Energie-Grundumsatz. Zuletzt führt ein chronisch appliziertes Krafttraining zu mehr Muskelmasse, welche zu einem gesteigerten Grundumsatz beiträgt. Folglich wirkt sich Krafttraining dreifach energetisch auf die Energiebilanz aus und sollte fest im Trainingsplan zur Fettmassenreduktion eingebaut werden.

Wovon ist der Kalorienverbrauch grundsätzlich abhängig?

Der tägliche Energieumsatz hängt grundsätzlich vom Grund- und Arbeitsumsatz ab. Der Grundumsatz wird durch Körperlänge und –masse, Geschlecht und Alter beeinflusst. Der Arbeitsumsatz hängt im Wesentlichen vom täglichen Aktivitätsniveau ab, das heisst, wie viel und bei welcher Intensität jemand körperlich aktiv ist.

Warum ist Sport beim Abnehmen so wichtig? Es könnte doch auch genügen, kalorienreduziert zu essen.

Im Grundsatz ist das korrekt. Wenn die Energieaufnahme unter das Niveau des eigentlichen Energieverbrauchs reduziert wird, verwertet man sich sozusagen selbst. Doch bei dieser Selbstverwertung gibt es ein Problem: Das Ziel ist es, Fett zu verwerten. Was aber meistens zuerst verwertet wird, ist die Muskulatur. Diesen Muskulaturabbau gilt es mit Hilfe von gezieltem Training zu verhindern. Zudem ist die gesundheitliche Wirkung von Sport bei Weitem nicht nur auf den positiven Effekt bezüglich der Körperzusammensetzung limitiert.

Und Menschen mit viel Muskulatur verbrennen mehr Fett als untrainierte …

Menschen mit viel Muskulatur haben einen höheren Grundumsatz, weil der Unterhalt der Muskulatur Energie kostet. Krafttraining kann den Muskelproteinumsatz bis 72 Stunden nach dem Training erhöhen, was mit einem erhöhten Energieverbrauch einhergeht. Ob das nachhaltig mit einer erhöhten Fettoxidation – umgangssprachlich auch Fettverbrennung genannt – verbunden ist, ist noch nicht eindeutig geklärt.

Welche Art von Training empfehlen Sie grundsätzlich?

Eine Kombination aus Ausdauer- und Muskelaufbautraining. Beim Ausdauertraining wird schon bei der Ausübung Fett oxidiert (mehr dazu weiter unten). Durch das Muskelaufbautraining – zum Beispiel mit Krafttraining – wird der Grundumsatz erhöht.

Zu welcher Tageszeit ist das Ausdauertraining am effektivsten?

Wenn das Ziel eine maximale Fettoxidation während des Trainings ist, dann eher am Morgen im nüchternen Zustand. Zu dem Zeitpunkt ist der Glykogenspiegel eher tief, die Fettverbrennungsrate dadurch höher. Das heisst aber nicht, dass man automatisch nach einigen Trainingseinheiten das Fett auch wirklich sichtbar loswird. Dies hängt nämlich auch von der Energiezufuhr ab und diese wiederum kann durch dasselbe Training auch beeinflusst werden, z. B. über Veränderungen in der Hormon- und Appetitregulation.

Bei der Frage nach dem optimalen Ausdauertraining zur Unterstützung des Körperfettabbaus müssen drei Aspekte berücksichtigt werden:

Der Gesamtenergieumsatz beim Training

ist höher, je intensiver das Workout ist und je länger es dauert.

Die Fettmenge in Gramm, die pro Trainingsminute oxidiert, also «verbrannt» wird,

ist entgegen des sich hartnäckig haltenden Mythos bei relativ intensivem Training am höchsten. Beim Radfahren bei rund 65 Prozent der maximalen Sauerstoffaufnahme, also bei ca. 75 Prozent der maximalen Herzfrequenz. Für Personen, die genau wissen wollen, bei welcher Trainingsintensität ihre Fettoxidationsrate am höchsten ist, gibt es spezialisierte wissenschaftliche Tests, die kommerziell angeboten werden.

Die Nachhaltigkeit des Anstiegs der Fettoxidationsrate 24 bis 48 Stunden nach dem Sport

wird primär durch den Gesamtenergieverbrauch während des Trainings bestimmt. 24 Stunden nach einem Ausdauertraining, beispielsweise auf dem Velo, ist die Fettoxidationsrate noch ein bisschen erhöht. Das geschieht unabhängig davon, ob jemand 60 Minuten bei 65 Prozent der maximalen Sauerstoffaufnahme oder 90 Minuten bei 45 Prozent der maximalen Sauerstoffaufnahme trainiert hat. Bei durchschnittlich gut trainierten jungen Männern entspricht das in beiden Beispielen ca. 700 kcal (2.93 MJ*), bei Frauen aufgrund der tieferen absoluten Leistungsfähigkeit ca. 440 kcal (1.67 MJ). Unabhängig von der Trainingsintensität scheinen Frauen während des Trainings relativ zum Gesamtenergieverbrauch mehr Energie aus dem Fett (etwa + 15 Prozent) zu mobilisieren als Männer. Dafür ist der Effekt einer erhöhten Fettoxidationsrate bei den Frauen nach 24 Stunden fast und nach 48 Stunden ganz verschwunden. Bei Männern hingegen hält der Effekt bis 48 Stunden nach dem Training an. Schliesslich können gut ausdauertrainierte Personen beim Training mehr Energie aus dem Fett mobilisieren.

Aus all diesen Gründen und auch aus Gründen der zeitlichen Verfügbarkeit und Praktikabilität empfiehlt es sich, auch im Ausdauertraining von «homöopathischen» Intensitäten loszukommen und intensiv zu trainieren. Hierzu eignen sich unter anderem Intervallprogramme. Zu empfehlen sind vierminütige intensive Blöcke mit mindestens 65 Prozent der maximalen Sauerstoffaufnahme, die sich mit ein- bis dreiminütigen lockereren Blöcken (beispielsweise bei 45 Prozent der maximalen Sauerstoffaufnahme) abwechseln. Das Training sollte zwischen 30 und 60 Minuten dauern.

* MJ = Megajoule: Freiwerdende Energiemenge bei Verbrennung.

Kategorien
Allgemein

Geschwindigkeit-Kraft-Relation

Bildbeschreibung
Geschwindigkeits-Kraft-Relation nach Hill (1938), Abbildung reproduziert mit freundlicher Genehmigung von Dr. sc. nat. Marco Toigo

Die Muskelkraft nimmt mit zunehmender Verkürzungsgeschwindigkeit ab. Je höher die konzentrische Verkürzungsgeschwindigkeit desto kleiner die Muskelkraft. Die Kraft nimmt zu je langsamer die Bewegungsgeschwindigkeit ist oder je grösser der externe Widerstand ist, desto weniger schnell kann er bewegt werden.
In der exzentrischen Kontraktion hat der Muskel mehr Kraft als in der konzentrischen oder isometrischen Kontraktion.
Wenn das Ziel ist Muskelkraft aufzubauen, dann sollte die Bewegungsgeschwindigkeit langsam sein, weil dann die interne Kraft grösser ist!

Quellen: Hill AV. (1938) The heat of shortening and the dynamic constants of muscle. Proc R Soc Lond B Biol Sci 126:136–195.

Kategorien
Allgemein

FIT

Das Wort „fit“ gab es in der lateinischen Sprache bereits und bedeutet „es wird“, „es geschieht“ oder „es wird gemacht“. Im Englischen bedeutet das Wort „fit“ „passend“. Ein Zusammenhang mit dem altenglischen Wort „fitt“ (heute: „fight“), welches für „Kampf“ steht, könnte bei der Entstehung des Wortes „Fitness“ ebenfalls eine Rolle gespielt haben.

Unter „Fitness“ versteht man vorwiegend das körperliche, oft aber auch das geistige Wohlbefinden. 

Kategorien
Allgemein

Dem Puls die Peitsche geben

Ein hochintensives Training stählt in kurzer Zeit die Ausdauer – bei Skirennfahrer Carlo Janka wie bei Herzpatienten
Einige Athleten nennen es «Kotzprogramm». Bereits während des ersten Intervalls ahne ich warum. Ich sitze auf dem Fahrradergometer und gebe Vollgas, bei 180 Watt. Meine Pulsuhr zeigt 167 Schläge pro Minute – 6 mehr, und mein Herz wäre am Anschlag.
«Heja, heja», feuert mich Michael Vogt, Sportwissenschaftler am Swiss Health and Performance Lab (SHPL) in Bern, an, «zwei Minuten hast du schon.» Erst zwei Minuten! Ich muss noch mal zwei und noch mal vier und noch mal vier und
noch mal vier. 4 x 4 Minuten volle Pulle, und jeweils nur drei Minuten Pause zwischen den einzelnen Intervallen – das schaff ich nicht, niemals.
Spitzensportler tun sich solche hochintensiven Trainings (HIT) immer häufiger an. Sie wollen ihre Ausdauer stählen – bei minimalem Zeitaufwand. Selbst die ersten Herzpatienten gehen mit Volle-Pulle-Intervallen an ihre Grenzen. Sie sollen ihr Herz-Kreislauf-System besser in Schwung bringen als lange, langsame Waldläufe. Und auch unter Kraftsportlern
setzt man neuerdings auf das HIT-Prinzip. Die Parole beim Eisenstemmen: kurz, knackig, bis an die Schmerzgrenze (siehe Kasten).

Janka, Gini, Viletta quälten sich zwei Wochen lang – mit Erfolg
Dass HIT schnell Früchte trägt, davon sind Vogt und Kollegen überzeugt. 2008 sorgten sie dafür, dass drei der besten Schweizer Skirennfahrer erstmals einen hochintensiven HIT-Block in ihr Sommertraining einbauten: Carlo Janka, Marc Gini und Sandro Viletta absolvierten während zweier Wochen acht bis zehn HIT-Einheiten; gefolgt von zwei Wochen Ausdauertraining bei niedriger Intensität. Nach der vierwöchigen Plackerei konnten die Topathleten im Schnitt elf Prozent mehr Sauerstoff aufnehmen als zuvor. «Ein Wahnsinnseffekt in so kurzer Zeit», sagt Vogt.
Wie viel Sauerstoff den Muskeln maximal zur Verfügung steht, ist ein Mass für die Ausdauerleistungsfähigkeit – und die gilt es auch im Skirennsport zu stählen. Vogt riet zu HIT, dem Turbotraining. Denn für konventionelle Ausdauerprogramme mit grossen Umfängen haben Skifahrer mit ihren voll gepackten Trainings- und Rennkalendern keine Zeit.
Die Idee, die hinter HIT steckt, ist nicht ganz neu. Mit hochintensiven Intervallen brachte sich vor mehr als 60 Jahren schon Olympiasieger und Langstreckenläufer Emil Zatopek in Form. Sein Motto: Machs dir im Training schwer, dann wirds im Wettkampf leichter. Sein Folterprogramm: 60 x 400 Meter. Auf einer Tagung zum Thema HIT, die kürzlich an der Deutschen Sporthochschule (DSHS) in Köln stattfand, galt HIT als wiederentdeckte Trainingsform. «Die Effekte werden jetzt erstmals systematisch untersucht», sagte Joachim Mester, Trainingswissenschaftler und Rektor der DSHS. Allein in den letzten zwei Jahren gab es mehr als 100 HIT-Studien.
Die Berner Sportwissenschaftler stellten in Köln die ersten Daten ihrer Untersuchung mit 23 Schweizer Ski-Junioren vor: 13 hatten in elf Tagen 15 HIT-Einheiten absolviert, 8 trainierten auf konventionelle Art. Die HIT-Athleten waren den Probanden aus der Kontrollgruppe in vielen Parametern überlegen. So hatten sich ihre Sauerstoffaufnahmekapazität wie ihre Leistungsfähigkeit stärker verbessert. Zudem war das Blutvolumen der HIT-Athleten um zehn Prozent angestiegen, in der Kontrollgruppe waren es «nur» drei Prozent.
In Köln wurden auch Studien mit Fussballern, Turnern und Schwimmern präsentiert. So liessen Kölner Sportwissenschaftler junge Schwimmer zu je 60-minütigen HIT-Lektionen antreten. Die Vergleichsgruppe trainierte 90 Minuten bei mittlerer Intensität und schwamm zwei Kilometer pro Training mehr. Nach fünf Wochen verbesserten die HIT-Athleten ihre 2000-Meter-Zeit um 21 Sekunden; die Schwimmer aus der Vergleichsgruppe schlugen dagegen «nur» 14 Sekunden früher an.

Herzpatienten nehmen 46 Prozent mehr Sauerstoff auf
HIT macht fit, das ist unbestritten. Trotzdem dürfe man jetzt nicht alle alten Trainingsweisheiten über den Haufen werfen, war man sich in Köln einig. «Wir müssen HIT sinnvoll in das bisherige Training einbauen», sagt Vogt. Und so sucht man
derzeit in den einzelnen Disziplinen nach den effektivsten Trainingsprotokollen.
Für HIT geeignet ist die Formel 4 x 4: je vier Minuten bei 90 bis 95 Prozent der maximalen Herzfrequenz, gefolgt von je drei Minuten Pause mit leichter Bewegung. Oder: 20 x 15 Sekunden Belastung, jeweils unterbrochen von 15 Sekunden Pause. Vogt: «Mit ein- bis dreiminütigen Intervallen wird das Herz-Kreislauf-System nicht genügend ausgelastet. Die Ausdauer wird so nicht verbessert.» Wie man sich auf Hochtouren bringt, ist egal: Mit Bergläufen oder auf einem Hindernisparcours.
«Heja, heja, noch 20 Sekunden», ruft Vogt. Meine Lunge pfeift. Ich reisse am Lenker, beisse mich durch, irgendwie. «Super, die erste Runde ist geschafft», lobt Vogt. Er hält mir eine «Wie-anstrengend-war-das-für-dich-Skala» vor die Nase. Ich tippe auf die 19, bei 20 ist Schluss. Pause. Locker pedalen.
Inzwischen hat man die Effekte von HIT auch bei Normalos wie mir untersucht. In einer kanadischen Studie, bei der die
eine Gruppe ihre Ausdauer nach dem Prinzip lange und langsam (10,5 Stunden in zwei Wochen) trainierte und die andere mit HIT (2,5 Stunden in zwei Wochen), waren die Leistungszuwächse und die muskulären Veränderungen in den Gruppen in etwa gleich. Das Herz-Kreislauf-System passt sich dagegen umso besser an, je intensiver die Belastungen sind, hiess es in Köln. So belegen Studien, dass vor allem HIT das Herzschlagvolumen vergrössert und die Arterien dehnbarer macht.
Kein Wunder also, dass inzwischen auch die ersten Herzpatienten in Reha-Studien ihren Puls auf dem Fahrradergometer fast bis ans Maximum peitschen. Norwegische Mediziner liessen bereits mehrere Patienten, die einen Infarkt überlebt hatten und seitdem an Herzschwäche litten, zu einem zwölfwöchigen HIT -Block antreten. Nach dem Training konnten die HIT-Gestählten 46 Prozent mehr Sauerstoff aufnehmen als davor; in der Vergleichsgruppe, die lang und langsam trainiert hatte, waren es nur 14 Prozent. Das Schlagvolumen nahm zudem nur in der HIT -Gruppe zu. Ähnliche Studien wurden bereits mit Patienten durchgeführt, die wegen Durchblutungsstörungen am Herzen operiert worden waren.
In der Kardiologen-Zunft haben die Daten eine Diskussion über die Intensität des Kardiotrainings entfacht. Schon lange wird Herzkranken ein Ausdauertraining empfohlen. «Lang und langsam», war bislang die Parole. Die Sterberate kann so deutlich gesenkt werden.

«Langfristig macht das zu Hause keiner freiwillig»
«Wir favorisieren das auch weiterhin», sagt Josef Niebauer, Kardiologe und Sportmediziner am Salzburger Universitätsklinikum. «HIT machen wir bei unseren Patienten nicht.» Und zwar aus dreierlei Gründen: Je höher die Intensität, desto grösser sei die Wahrscheinlichkeit für Herzrhythmusstörungen. Schlimmstenfalls endet das tödlich. Ausserdem findet Niebauer das Intervalltraining wenig praktikabel. «Es macht zu wenig Spass. Langfristig macht das zu Hause keiner freiwillig.» Und drittens sei noch nicht klar, ob HIT nachhaltig wirke und ob es die Lebensqualität verbessere.
Bei Gesundheits- und Hobbysportlern, die Trainingszeit sparen oder ihre Marathonzeit verbessern wollen, hat Niebauer gegen gelegentliche HIT-Lektionen aber nichts einzuwenden. «Vorausgesetzt, sie sind gesund», sagt er. «Ein HerzCheck inklusive Belastungstest beim Arzt ist im Vorfeld unabdingbar.» Am besten trainiere man das erste Mal unter Anleitung, empfiehlt Sportwissenschaftler Vogt. «Dann weiss man, wie es sich anfühlen soll.»
Für mich fühlt es sich nach jedem Intervall wie «19» an. Gegen Ende des letzten Intervalls wird mir sogar leicht übel. Aber ich schaffe es: 4 x 4 Minuten «volle Pulle». Meine Lunge brennt, ich bin total k. o., aber zufrieden. Und noch bevor ich wieder sprechen kann, erteilt mir Vogt diesen Auftrag: «Das machst du jetzt dreimal pro Woche, vier Wochen lang. Danach testen wir, wie viel mehr Sauerstoff du aufnehmen kannst.» Was für ein Vorsatz für das neue Jahr.

Quellen: Sabine Olff – Sonntagszeitung, 3.1.2010

Kategorien
Allgemein

Molkenprotein. Warum ist das Proteinpulver so gesund?

Molkenprotein – warum ist das Proteinpulver so gesund?

Proteinpulver sind Nahrungsergänzungsmittel, welche von Sportlern als unerlässlich für den Muskelaufbau angesehen werden und verhindern sollen, dass beim Abnehmen nicht nur Fett abgebaut wird, sondern als unerwünschter Nebeneffekt es ebenfalls zum Verlust von Muskulatur kommt. Molkenprotein, auch als Whey Protein Konzentrat oder Whey Protein Isolat bekannt, wird dabei als besonders gesund angesehen und soll über eine hohe biologische Wertigkeit verfügen. Doch woran liegt das?

Was ist überhaupt Molkenprotein?

Molke entsteht bei der Herstellung von Quark oder Käse und wird aus geronner Milch gewonnen. Du kannst die Molke leicht an der grünlich-gelblichen Farbe erkennen. Die Konsistenz ist wässrig, da Molke zu 94 % aus Wasser besteht. Die von Sportlern in Proteinpulver gewollten Bestandteile sind lediglich zu 0,6 bis 1 % enthalten. Doch diese 0,6 % haben es in sich, denn in diesen sind die neun essenziellen Aminosäuren Histidin, Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan und Valin enthalten.

Der menschliche Körper ist nicht in der Lage, diese Aminosäuren selbst herzustellen. Er ist darauf angewiesen, dass diese durch die Ernährung aufgenommen werden.
Bei der Herstellung von Proteinpulver aus Molkenprotein werden vor allem Kalorienquellen wie Zucker und Fette isoliert, so dass das Whey Protein Konzentrat oder Whey Protein Isolat kaum Kalorien enthalten. Immer wieder taucht die Frage auf, ob es für den Muskelaufbau nicht ausreichend wäre, sich gesund zu ernähren, um alle wichtigen Nährstoffe zu erhalten anstatt ein industriell hergestelltes Proteinpulver zu nehmen.

Ohne Zweifel ist in einigen Lebensmitteln wie Käse und speziell Ricotta ausreichend Molkenprotein enthalten. Im Gegensatz zum Proteinpulver haben diese Lebensmittel allerdings einen Nachteil: sie enthalten oftmals sehr viel Fett und Zucker. Die Kalorienmenge ist demnach nicht zu unterschätzen und die entsprechenden Lebensmitteln sollten von jedem Menschen nur in Maßen konsumiert werden. Daher ist insbesondere bei einer Diät Proteinpulver bestimmten Lebensmitteln vorzuziehen.
Im Falle einer Laktoseintoleranz ist es übrigens kein Problem, ebenfalls zu Proteinpulver aus Molkenprotein zu greifen, zumindest wenn es sich beim Whey Protein Isolat handelt. Da bei der Herstellung des Proteinpulver dem Molkenprotein die Laktose entzogen wurde, sollte es für laktoseintolerante Menschen zu keinen Problemen kommen. Von Whey Protein Konzentrat sollte allerdings bei einer Unverträglichkeit auf Laktose Abstand genommen werden.

Hohe biologische Wertigkeit

Molkenprotein verfügt grundsätzlich über eine sehr hohe biologische Wertigkeit. Die biologische Wertigkeit gibt an, wie effizient der Körper Proteine aus der Nahrung in körpereigene Proteine umwandeln kann. Dabei spielt es eine entscheidende Rolle, wie viele essenzielle Aminosäuren enthalten sind. Denn je ähnlicher die Proteine aus der Nahrung den Proteinen aus dem Körper sind, desto besser kann der Körper sie verwerten.

Dem Körper fällt die Verwertung von tierischem Protein leichter als von pflanzlichem, da die Zusammensetzung der tierischen Proteine denen im Körper ähnlicher ist.
Ein Ei hat beispielweise eine biologische Wertigkeit von 100 und dient als Referenzwert für alle anderen Nahrungsmittel. Lediglich das Molkenprotein liegt mit dem Wert von 104 über dem Ei. 
Wird Molkenprotein zu Proteinpulver verarbeitet, kann der Körper dieses außerdem sehr schnell verwerten. Durch die feinen Moleküle des Proteinpulvers wird das Protein schnell vom Darm absorbiert und gelangt auf diesem Wege zügig in die Muskulatur. Nicht umsonst wird das Molkenprotein als anaboles oder auch schnelles Protein bezeichnet.

Wie der Körper durch Molkenprotein profitiert

Vornehmlich sind es die Muskeln, die von dem Proteinpulver profitieren. Doch das Molkenprotein kann den Körper auf vielfältige Art und Weise unterstützen und zeigt, wie gesund Proteinpulver sein kann.

So hat Molkenprotein die Fähigkeit, Deine Körperzellen vor freien Radikalen zu schützen. Viele Menschen wissen nicht, dass freie Radikale Schuld für das Altern sind. Die reaktionsfreudigen Radikale greifen gesunde Körperzellen an und schädigen diese. Die Folgen sind eine schlaffe Haut, ein verschlechterter Blutfluss in den Venen und sogar die Beschädigung der DNS. Krebs oder Tumore können mögliche Folgen sein.

Antioxidantien sind allerdings in der Lage, die Radikale abzufangen. Besonders Glutathion, ein Eiweiß, ist ein sehr effektiver Radikalfänger. Dein Körper kann dieses Eiweiß zwar selbst herstellen, doch dafür benötigt er die Aminosäure Cystein. Diese Aminosäure ist in keinem anderen Lebensmittel nur annähernd soviel enthalten wie es bei Molkenprotein der Fall ist. Proteinpulver kann folglich Dein biologisches Alter positiv beeinflussen und Dich fit und gesund halten.

Proteinpulver kann außerdem glücklich machen. Molkenprotein enthält sehr viel Tryptophan. Diese Aminosäure hat die Fähigkeit, die Produktion von Serotonin anzukurbeln. Serotonin gilt als DAS Glückshormon, ein Mangel kann zu Depressionen führen. Ist es ausreichend vorhanden, kann es für Ausgeglichenheit, einen erholsamen Schlaf und eine bessere Leistungsfähigkeit sorgen.

Whey Protein Isolat oder Whey Protein Konzentrat – was ist besser?

Viele Sportler fragen sich beim Kauf von Proteinpulver, ob sie zu einem Whey Protein Konzentrat oder doch lieber zu einem Whey Protein Isolat greifen sollen. Dabei kennen die wenigsten Menschen den Unterschied beider Produkte.

Molkenprotein gibt es in verschiedenen Formen, die bei der Verarbeitung des Molkenprotein zu Proteinpulver entstehen können. Die drei unterschiedlichen Proteinpulver Formen, die aus dem Molkenprotein gewonnen werden, werden in verschiedene Qualitätsstufen eingeteilt und unterscheiden sich hauptsächlich durch das Herstellungsverfahren.
Whey Protein Konzentrat hat einen Proteingehalt von 70 bis 80 %. Der Anteil an Kohlenhydraten liegt bei diesem Proteinpulver bei 6 bis 8 % und einem Fettanteil von etwa 4 bis 7 %. Das ist deutlich höher , als es beim Whey Protein Isolat Proteinpulver der Fall ist. Das Whey Protein Konzentrat hat allerdings den Vorteil, dass es im Vergleich mit dem Whey Protein Isolat deutlich günstiger ist. Der Grund dafür ist die einfache Herstellung. Bei Unverträglichkeiten auf Fett oder Milchzucker kann es beim Whey Protein Konzentrat zu Problemen kommen, ebenfalls ist die Kalorienmenge bei diesem Proteinpulver nicht zu vernachlässigen.

Die kostenintensivere Variante, ist das Whey Protein Isolat. Der Proteinanteil liegt bei 90 bis 96 %. Durch ein komplexes Herstellungsverfahren, Mikrofiltration genannt, werden dem Molkenprotein Fett und Laktose entzogen, so dass der Anteil an Kohlenhydraten bei dem Whey Protein Isolat bei lediglich 1 % liegt. 
Das Whey Protein Konzentrat ist ebenso zu empfehlen wie das Whey Protein Isolat. Der etwas niedrigere Anteil an Proteinen und der dafür etwas größere Kalorienanteil, der sich dennoch in einem vertretbaren Rahmen bewegt, sollte bei der Einnahme lediglich im Auge behalten werden. Für Hobbysportler ist das Whey Protein Konzentrat in der Regel völlig ausreichend.

Kategorien
Allgemein

Splittraining

Das Splittraining ist ein Krafttrainingssystem, bei dem man die Trainings nach verschiedenen Körperregionen unterteilt. Es wird also nicht der ganze Körper in einem Training, sondern die verschiedenen Körperregionen an unterschiedlichen Tagen trainiert. Häufig angewandt werden die 2-er Splits nach Push-Pull –Methode oder Unter-Oberkörper unterteilt, dabei soll eine Pause von mindestens 48-72 Stunden für die trainierte Muskulatur erfolgen.

Es gibt auch 3-er und 4-er Splits, auf die hier aber nicht näher eingegangen wird.

Vorteile des Splittrainings

Im Gegensatz zum Ganzkörpertraining (v.a. der grossen Muskelgruppen) ist es im Splittraining möglich, auf einzelne oder allenfalls vernachlässigte Muskelgruppen besser einzugehen. Auch kann eine mentale oder physische Vorermüdung besser ausgeschlossen werden, wenn zum Beispiel die Brustmuskulatur von Beginn weg trainiert werden kann und nicht erst nach den Beinen. 
Man kann also mit Splittraining das Training spezifischer gestalten und für denselben Muskel mehrere Funktionen trainieren. Somit werden Sie mehr Muskelfasern beim Training einsetzen als wenn Sie den Muskel in nur einer möglich Funktion trainieren. 

Nachteile des Splittrainings

Der Zeitaufwand steigt mit der Anzahl der Splits. Je nachdem wie intensiv man die Trainings gestaltet, sollte jede Muskelgruppe mindestens zwei Mal pro Woche trainiert werden. Bei einem 2-er Split entspricht dies also vier Trainings pro Woche. Die hormonelle sowie die metabolische Antwort aufs Training fallen kleiner aus, weil nicht nur grosse Muskelgruppen trainiert werden. Bezüglich des Muskelhypertrophie-Effekts spielt Letzteres aber keine Rolle. Muskelhypertrophie ist ein lokaler Prozess, der unabhängig von der Ausschüttung von sogenannt „anabolen Hormonen“ im Anschluss ans Training erfolgt, sofern die Hormonkonzentrationen im permissiven Bereich liegen.

Ob Sie ihren Bizeps alleine oder zusammen mit den Beinen trainieren, spielt für das Muskelwachstums des Bizeps keine entscheidende Rolle.

Mögliche Einteilung der 2er-Splits:

Aufteilung nach Push-Pull-Methode

  •          Split 1: Beine, Rücken, Armbeuger
  •          Split 2: Rumpf, Brust, Schultern, Armstrecker

Aufteilung nach Ober-Unterkörper

  •          Split 1: Rumpf, Oberkörper
  •          Split 2: Beine

Egal für welches Training Sie sich entscheiden, geben Sie immer alles und lassen Sie Ihre Muskeln brennen!

Kategorien
Allgemein

Sinetrol: Der natürliche Fatburner

Wie Sie Ihren Fettabbau gezielt unterstützen können und sich in Bezug auf den Stoffwechsel Gutes tun

Jüngste Studien zeigen, dass überschüssiges Körperfett mittlerweile zur Pandemie geworden ist: Bereits 2006 waren in den Industrienationen die Hälfte bis zwei Drittel der Bevölkerung übergewichtig oder fettleibig. Zuviel Körperfett, insbesondere im Bauchbereich, erhöht das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ 2-Diabetes. Weiter ist Fettleibigkeit durch negativ veränderte Blutfettwerte, sogenannte „low-grade Entzündungen“ sowie oxidativen Stress gekennzeichnet. Aus diesem Grund ist der Abbau von Körperfett nicht nur aus ästhetischer, sondern auch aus medizinischer Sicht notwendig.

Im folgenden Beitrag zeigen wir Ihnen auf, wie Sie dank gezielter Einnahme von sekundären Pflanzenstoffen – in diesem Fall Polyphenolen aus mediterranen Zitrusfrüchten – die oben erwähnten Gesundheitsrisiken direkt minimieren und Körperfett gezielt abbauen können.

In einer aktuellen Studie aus dem Jahr 2013 (Dallas et al. 2013) zeigten die Forscher eindrückliche Auswirkungen eines Polyphenol-Gemischs (Sinetrol®) aus mediterranen Zitrusfrüchten auf die Körperfettmasse, den Entzündungsstoffwechsel und den oxidativen Stress. Zu diesem Zweck rekrutierten sie 95 inaktive, gesunde, aber übergewichtige Frauen und Männer im Alter zwischen 22 und 45 Jahren. Die Studienteilnehmer wurden nach dem Zufallsprinzip in zwei gleich grosse Gruppen unterteilt. Während die eine Gruppe zusätzlich zu den normalen Essensgewohnheiten während 12 Wochen 2x täglich 450 mg Sinetrol® (NATÜRLICHES Polyphenolgemisch aus Zitrusfrüchten aus dem Mittelmeerraum) zu sich nahm, erhielt die andere Gruppe 2x täglich eine Kapsel mit Maltodextrin verabreicht (unwirksames Placebo zur Kontrolle). Weder die Untersucher, noch die Studienteilnehmer wussten, welcher Gruppe die Probanden angehörten. Somit waren Beeinflussungen ausgeschlossen und allfällige Effekte direkt auf Sinetrol® zurückzuführen.

Folgende Effekte konnten in Bezug auf „die Körperzusammensetzung“ gemessen werden (***, statistisch signifikante Unterschiede, P < 0.001):

 PlaceboSinetrol-XPur
 AnfangEndeVeränderung (%)AnfangEndeVeränderung (%)
Körpergewicht (kg)77.39 ± 1.2375.78 ± 1.23-2.09 ± 0.1778.14 ± 1.3575.52 ± 1.25-3.28 ± 0.24***
Körperfett (%)36.87 ± 1.4835.85 ± 1.51-3.18 ± 0.3337.97 ± 1.5934.36 ± 1.49-9.73 ± 0.54***
Taillenumfang (cm)88.44 ± 1.0987.02 ± 1.02-1.56 ± 0.2088.68 ± 1.0583.53 ± 0.87-5.71 ± 0.35***
Hüftumfang (cm)109.90 ± 0.96108.47 ± 0.99-1.35 ± 0.19110.08 ± 1.21104.91 ± 1.23-4.71 ± 0.29***

Die Einnahme von Sinetrol® führte somit zu markanten Verbesserungen in Bezug auf das Körpergewicht, den Körperfettanteil sowie den Taillen- und Hüftumfang. Zusätzlich verbesserten sich durch Sinetrol® die Parameter des Entzündungsstoffwechsels und des oxidativen Stresses.

Aufgrund dieser Daten und weiteren Studien, die mit Sinetrol® und ähnlichen Gemischen von sekundären Pflanzenstoffen aus Zitrusfrüchten gemacht wurden, empfehle ich Ihnen, bei Bedarf mehrmals jährlich 12 Wochen lang 900 mg Sinetrol® zu sich zu nehmen. Sinetrol® und synergistisch wirkende Nahrungszusätze sind im update Nutrition Slim Burner vereint.

Kategorien
Allgemein

Die Skelettmuskulatur

Der menschliche Körper enthält ca. 650 Skelettmuskeln.

Die meisten Muskeln verbinden 2 oder mehr Knochen miteinander und überqueren dabei entsprechende Anzahlen von Gelenken.  Sie werden deshalb dementsprechend bezeichnet; ein-, zwei- oder mehrgelenkige Muskeln.

Jeder Muskel hat einen Ursprung und einen Ansatz, welcher aus Muskelkopf und Muskelbauch besteht. Einige Muskeln haben auch mehrere Ursprünge, also auch mehr Köpfe und heissen deshalb zwei-, drei- oder mehrköpfig. Der Ursprung liegt im Bereich des Rumpfes oder im Bereich der Extremitäten in Rumpfnähe. Der Ansatz befindet sich rumpffern.

Nebst der Benennung nach Köpfen und Gelenken werden die Muskeln auch nach ihrer Form und Anordnung der Faser eingeteilt. Man unterscheidet spindelförmige, gefiederte und flächige Muskeln. Am häufigsten werden die Muskeln aufgrund ihrer Funktion und Lage bezeichnet. Muskeln die Beugen werden als Flexoren bezeichnet, diejenigen die Strecken als Extensoren.

Die Kontraktionsarten

Der Muskel kann seine Länge durch Kontraktion (Zusammenziehen) oder durch Dilatation (Dehnen) verändern. Die Dilatation wird meist durch den Antagonisten (Gegenspieler) bewirkt. Der Muskel, der die eigentliche Bewegung ausführt, wird als Agonist bezeichnet. Wenn sich zwei Muskeln in ihrer Wirkung unterstützen nennt man sie Synergisten.

Es lässt sich je nach Kraft- bzw. Längenänderung des Muskels verschiedene Arten der Kontraktion unterscheiden:

  • Isotonisch:  Der Muskel verkürzt sich ohne Kraftveränderung. Der Tonus (Spannung) bleibt konstant.
  • Isometrisch: Bei gleichbleibender Muskellänge erhöht sich die Kraft (haltend-statisch).
  • Auxotonisch: Sowohl Kraft als auch Länge ändern sich. Dies ist der häufigste Kontraktionstyp bei Alltagsbewegungen. 

Durch die resultierende Längenänderung des Muskels, teilt man die Kontraktionen folgend ein:

  • Isokinetisch:  Der Widerstand wird mit einer gleich bleibenden Geschwindigkeit überwunden.
  • Konzentrisch: Der Muskel überwindet den Widerstand und wird dadurch kürzer. Die intramuskuläre Spannung ändert sich, die Muskeln verkürzen sich.
  • Exzentrisch: Der Widerstand ist grösser als die Spannung im Muskel, dadurch wird der Muskel gedehnt. Der Muskel wird trotz Anspannung gedehnt.

Aufbau der Skelettmuskulatur

Jede Skelettmuskulatur ist gleich aufgebaut, egal wie Lange der Muskel ist oder welche Form er hat.

Jeder Muskel besteht aus einem Bündel von Muskelfasern.  Eine einzelne Muskelfaser (Muskelzelle) ist von Kapillaren umgeben, so wird die Blutversorgung sichergestellt. Eine Muskelfaser besteht wiederum aus sogenannten Fibrillen (Myofibrillen). Jede Faser ist aus mehreren Myofibrillen zusammengesetzt. Eine Fibrille besteht aus mehreren Sarkomeren. Jedes Sarkomer besteht aus Myofilamenten. Dabei gibt es drei Myofilamente, die Aktinfilamente, die Myosinfilamente und die Titinfilamente. Die Myosinfilamente sind die dicksten, die Aktinfilamente sind dünner. Die unterschiedlichen Durchmesser von Aktin- und Myosinfilament ergibt die quergestreifte Muskulatur.

Ein Sarkomer ist die Distanz von der Z-Scheibe bis zur nächsten Z-Scheibe. Die Z-Scheiben sind jeweils das Ende der Aktinfilamente. Zwischen den Aktinfilamenten liegen die Myosinfilamente. Das Myosinfilament ist durch das Titinfilament mit der Z-Scheibe verbunden.

Die Muskelkontraktion

Bei der Kontraktion verändert sich die Stellung der Filamente. Wenn sich der Muskel kontrahiert, verbinden sich die Myosinköpfe mit dem Aktinfilament und 

ziehen Richtung Z-Scheibe. Das Aktin- und Myosinfilament werden bei der Muskelkontraktion selber nicht verkürzt. Das Lösen des Myosinköpfchens benötigt Energie in Form von ATP (Adenosintriphosphat). Dadurch kann sich dann der Muskel verkürzen. Wenn kein ATP mehr vorhanden ist, löst dies einen Krampf aus.

Der Befehl für die Kontraktion wird durch einen Nervenreiz (Impuls) ausgelöst. Durch einen einzelnen Nervenimpuls folgt nur eine Einzelzuckung. Wenn viele Reize hintereinander eintreffen kommt es zu vielen Kontraktionen und somit zur (von aussen sichtbaren) Muskelkontraktion.

Muskelfasertypen

Beim Menschen werden die Muskeln in drei Fasertypen eingeteilt: Typ-1, Typ-2A und Typ-2X. Jeder Mensch besitzt alle drei Fasertypen. Die Typ-1-Fasern sind langsam zuckende Fasern mit einer geringen Ermüdbarkeit. Die Energiebereitstellung erfolgt meist aerob. Für den Sauerstofftransport in der Muskelzelle ist das Myoglobin (roter Muskelfarbstoff) verantwortlich (ähnlich wie das Hämoglobin im Blut). Typ-1-Fasern enthalten mehr Myoglobin als Typ-2-Fasern. Zusätzlich haben sie eine hohe Anzahl von Mitochondrien. Die Typ-2-Fasern sind schnell zuckende Fasern und arbeiten vermehrt anaerob. Diese Fasern ermüden schneller als die Typ-1-Fasern. Sie werden in die Gruppe der 2A und 2X eingeteilt. Die 2X-Fasern sind diese die schnell zucken und schnell ermüden, die 2A-Fasern sind ebenfalls schnell zuckende Fasern aber ermüden weniger schnell.

Durch das Training (Kraft- oder Ausdauertraining) kommt es zu einem Shift der Muskelfaserzusammensetzung. Dieser Shift läuft von 2X-Fasern zu 2A-Fasern.

Unser Muskel weist immer eine Mischform der verschiedenen Fasertypen auf. Durchschnittlich haben wird ca. 40 % Typ-1-Fasern und 60 % Typ-2-Fasern. Die genaue Zusammensetzung ist genetisch bedingt, dadurch kann man dann auch sagen, welche Sportarten eher zum „Typ“ passen.

Training und Muskulatur

Wenn ein Muskel einer grösseren Belastung als gewohnt ausgesetzt wird, kommt es zu einer Anpassung. Der Muskel lagert mehr Proteine ein und nimmt somit an Volumen zu. Dies ist die sogenannte Hypertrophie (Gegenteil ist die Atrophie, die Abnahme), die Zunahme der Muskelfasern (d.h. Flächenzunahme der Myofibrillen). Die Hyperplasie ist die physiologische Zunahme des Muskelquerschnitts aufgrund der Zunahme der Anzahl Muskelfasern (konnte bis jetzt beim Menschen noch nicht nachgewiesen werden).

Longitudinales Wachstum (Längenwachstum): Zunahme der Länge der einzelnen Muskelfasern bei gleichbleibendem Querschnitt. Die Muskeln können sich an neue funktionelle Länge anpassen, indem an den Enden von Myofibrillen neue Sarkomere in Serie addiert werden.

Der Muskel passt sich aber nicht nur auf das Krafttraining an, sondern auch auf das Ausdauertraining an. Veränderungen geschehen in erster Linie in der Energieversorgung der Muskulatur, die Anzahl der Mitochondrien erhöht sich, die Kapillarisierung der Muskulatur nimmt zu, das Energiesystem des Muskels funktioniert besser und die Energiereserven können im Muskel schneller verwertet werden.

Durch intensives Training kann Muskelkater entstehen. Muskelkater entsteht vermehrt bei ungewohnten und intensiven (meist exzentrisch, d.h. bremsend) Bewegungen, dies führ zu Überdehnungen von Zellteilen, zu kleinen Rissen und Deformierungen im Muskel. Diese Mikrorisse bewirken eine Flüssigkeitsansammlung in den Muskelfasern. Durch diese Ansammlung und durch die Reparaturvorgänge werden die Schmerznerven gereizt, dies ist der Muskelkater. Zur Schmerzlinderung können leichte Massagen, leichte Bewegungen oder warme Bäder dienen. Intensives Training ist nicht zu empfehlen, da es sich um eine Verletzung des Muskels handelt.

Kategorien
Allgemein

Das Kraft-Länge-Verhältnis (“Kraftkurve“)

Bildbeschreibung: Kraft-Länge-Relation (Gordan, Huxley, Gulian, 1966)
Kraft-Länge-Relation eines einzelnen Sarkomers. Die Kraft, die produziert werden kann, hängt davon ab, wie viele Aktin-Myosin-Querbrücken vorhanden sind (wie gross der Überlappungsgrad zwischen Aktin- und Myosinfilamenten ist).
Die aktive Kraft, die eine Faser als linearer Motor bei konstanter Länge (isometrisch) erzeugen kann, ist von seiner momentanen Länge abhängig. Im verlängerten Zustand ist die Kraft kleiner, da die Überlappung von Aktin und Myosin kleiner und damit auch die maximale Anzahl an Bindungen reduziert ist. Im verkürzten Zustand tritt eine Hemmung auf, denn die Nachbarüberlappung verringert die Brücken-Aktivität.

Um auf Muskelstufe schnell zu sein, sind lange Muskelfasern (viele Sarkomere in Serie) sicherlich förderlich. Jedes Sarkomer kann sich mit der gleichen maximalen Geschwindigkeit verkürzen. Wenn mehr Sarkomere hintereinander geschaltet sind, kann er sich der gleichen Zeiteinheit über eine grössere Strecke verkürzen und dies ergibt eine höhere Geschwindigkeit.

Quellen: Theorie Kraft, Scientifics AG