Wie oft konnten Sie einer feinen Tafel Schokolade nicht widerstehen, obwohl gleich- zeitig ein gesunder Apfel zur Auswahl stand? Weshalb haben Sie sich schon einige Male für ein kühles Süssgetränk entschieden, anstatt ein Wasser zu trinken? Ist die Lust auf Süsses vorprogrammiert oder sogar angeboren? Welche positiven bzw. negativen Auswirkungen hat der Konsum von zuckerhaltigen Nahrungsmitteln auf unseren Körper.
Zucker – ein wertvolles Gut
Hauptquellen des Zuckers sind Zuckerrohre, welche in den Tropen angebaut werden sowie in gemässigten Breiten (Mitteleuropa) die Zuckerrübe. Die Saccharose (Haushalts- oder Kristallzucker) ist als Substanz direkt in diesen Anbaufrüchten enthalten und wird durch Herauslösen, kochen oder pressen in wässriger Lösung extrahiert und beim weiteren Einkochen als Kristalle ausgefällt. Die ersten, welche Methoden zur Zuckergewinnung aus Zuckerrohren entwickelten, waren die Perser (600 v. Chr.). Erst 1100 n. Chr. lernten die Europäer den Zucker kennen, welcher anfangs nur für medizinische Zwecke diente. Zucker war lange ein teures Gut und nur Wohlhabende konnten sich den süssen Luxus leisten. Gegen Ende des 18.Jh. wurde die Zuckerrübe als wichtiger Rohstofflieferant für die Zuckerherstellung entdeckt, worauf in Schlesien (Region in Mitteleuropa) die erste Rübenzuckerfabrik der Welt eröffnet wurde. Heute sind die weltweit bedeutendsten Zuckerproduzenten Brasilien, Indien und China. In Europa gehören Frankreich, Deutschland und Polen zu den wichtigsten Herstellländern.
«In der Schweiz beträgt der Zuckerkonsum im Jahr 2000 über 50 kg pro Kopf. Vor 50 Jahren waren es noch 4 kg.»
Die Aufgabe des Nährstoffs
Der Zucker gehört zu den Kohlenhydraten, welche biologisch zu den bedeutsamsten Stoffklassen zählen. Kohlenhydrate stellen zusammen mit den Fetten und Proteinen den quantitativ grössten verwertbaren (z.B. Stärke) und nichtverwertbaren (z.B. Ballaststoffe) Anteil an der Nahrung. Ausgangsbasis der Kohlenhydrate sind die Monosaccharide. Man unterscheidet Monosaccharide (Einfachzucker, z.B. Traubenzucker, Fruchtzucker) und Disaccharide (Zweifachzucker, z.B. Kristallzucker, Milchzucker), welche beide einen süsslichen Geschmack aufweisen. Andererseits sind die Polysaccharide (Vielfachzucker, z.B. Stärke, Chitin) geschmacksneutral. Die Hauptaufgabe der Kohlenhydrate und damit des Zuckers ist die Energielieferung. Ebenso wichtig ist der Nährstoff als Baumaterial für die menschlichen Zellen wie auch als Regulator für den Darm.
Honig mit hoher Zuckerqualität
Honig ist mehr als ein süsser Brotaufstrich. Honig besteht zu etwa 78 % aus Zucker und zu etwa 18 % aus Wasser. Den Rest bilden weitere Inhaltsstoffe. Je nach Herkunft sind die Anteile der Zuckersorten unterschiedlich. Für die Gesunderhaltung unsers Körpers ist es nicht nur wichtig, dass einzelne Nährstoff in ausreichender Menge aufgenommen werden, sondern auch in welcher Form sie dem Organismus angeboten werden. Honig ist kein isolierter Nährstoff und unterscheidet sich deshalb in seiner chemischen Zusammensetzung sowie in seiner Wirkung auf den Organismus stark vom isolierten Zucker. Unter anderem sind Enzyme, Mineralstoffe und Vitamine, welche im Honig enthalten sind, ebenso wichtig wie die eigentliche Zuckerzufuhr.
Zucker und Sport
Zucker dient zwar als Energielieferant, kann aber keine anderen Nährstoffe mehr zuführen. Einfachzucker bzw. Süssigkeiten sollten deshalb nur in Massen verzehrt werden. Zucker geht bekanntlich schnell in die Blutbahnen und bringt somit einen raschen und meist fühlbaren Energieschub. Allerdings fällt der Blutzuckerspiegel so rasant wieder runter, wie er anfangs nach oben schoss, deshalb kann es zu einem plötzlichen Energiemangel kommen und man ist somit schwächer als vor der Zuckereinnahme. Deshalb gilt: Achten Sie auf die Zuckerqualität und unterschätzen Sie sie nicht. Bei Einnahme von isotonischen Getränken Zähne putzen – die Getränke sind sehr konzentriert und zuckerhaltig!
Wie viel ist richtig?
Durch zu hohen Zuckerkonsum können verschiedene Symptome wie unter anderem Müdigkeit, Antriebs- und Energielosigkeit, Depressionen, Angstzustände oder Magen- und Darmprobleme auftreten. Ebenfalls wird das Immunsystem geschwächt und ist dadurch nicht mehr fähig den Körper angemessen zu schützen. Deshalb dosiert geniessen!
Quellen: Nico Forster (COACH Magazin)